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12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von tschechischen Caritasverbänden, Kreisämtern und der Abteilung Familie aus dem Ministerium für Arbeit und Soziales in Karlsbad informierten sich drei Tage lang in Würzburg über Inhalte, Strukturen, Rahmenbedingungen und Finanzierung von ambulanten Erziehungs- und Familienhilfen.

Würzburg. Zdenka Kumstýrová, Direktorin des Bezirkcaritasverbandes im tschechischen Prelouc, ca. 80 km östlich von Prag, erzählt, dass die Familienhilfe in der Tschechischen Republik noch in den Kinderschuhe steckt. Seit 13 Jahren engagiert der Caritasverband sich in Prelouc. Seit zwei Jahren in der Familienhilfe. „Mit dem Würzburger Diözesancaritasdirektor Martin Pfriem, Christiane Weinkötz vom Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg und Herbert Fröhlich vom Sozialdienst katholischer Frauen in Würzburg stehen wir seit einigen Jahren im Kontakt. „Ich bin froh, dass wir nun die Möglichkeit haben, uns drei Tage lang vor Ort über Familienhilfeangebote in Deutschland zu informieren und auszutauschen und dadurch wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung und Etablierung unserer Dienste erhalten“, freut sich Kumstýrová.

„Der Bedarf an Familienhilfeangeboten ist groß“, berichtet auch Jana Šebová vom DiCV Hradec Kralove (ca. 25 km nordöstlich von Prelouc). Wie überall seien die Gründe hierfür multifaktoriell. Nicht zuletzt spiele die Arbeitslosenquote, aktuell ca. 10% in ihrer Gegend, eine bedeutende Rolle. Angebot und Konzept der Sozialpädagogischen Familienhilfen (SPFH) bei Caritas und SkF bewerten die Fachleute aus Tschechien als aussichtsreich und gut in ihr Land übertragbar. Schwierigkeiten bereite Ihnen eine planungssichere Finanzierung. Kirchliche Finanzquellen gebe es keine und Kostenträger wie Ministerium, Kreisverwaltungen und Kommunen bewilligen Anträge zur Zeit nur für den Zeitraum eines Jahres. Das bedeutet, dass der Verwaltungsaufwand für alle beteiligten sehr groß ist. „Bei SkF und Caritas in Würzburg ist das offensichtlich anders,“ haben Kumstýrová und ihre Begleiter bei ihrem Besuch gelernt. „Hier werden zwischen Sozialverbänden und Kostenträgern Rahmenverträge mit mehrjähriger Laufzeit verhandelt. Diese Anregung nehmen wir dankbar mit nach Hause.“

Auf dem Programm der Delegation stand neben der Information über Rahmenbedingungen der ambulanten Erziehungshilfen in Stadt  und Landkreis Würzburg auch der kollegiale Austausch, sowie der Besuch verschiedener Jugend- und Familienhilfeeinrichtungen bei Caritas, SkF und Ritaschwestern.

„Wir fahren mit vielen Anregungen und Ideen nach Hause und fühlen uns gut gerüstet für die Weiterentwicklung unserer Angebote in der ambulanten Erziehungshilfe,“ resümierten die tschechischen Delegierten, „und wir freuen uns auf weitere konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Würzburg.“

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