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25 Jahre Caritas-Sozialstation St. Franziskus – In vier Stadtteilen werden fast 200 Menschen betreut -

Über zu wenig Zulauf kann sich die Sozialstation St. Franziskus im Würzburger Stadtteil Grombühl nicht beklagen. Mehr als 40 Pflegefachkräfte und ihre Helfer versorgen und betreuen fast 200 pflege- und hilfsbedürftige Menschen jeden Alters, manche davon bis zu fünf Mal täglich. Das Einzugsgebiet einer der größten Caritas-Sozialstationen in der Diözese Würzburg reicht von Grombühl über Versbach und Lindleinsmühle bis ins Dürrbachtal. Vor 25 Jahren hat die Sozialstation ihre Arbeit aufgenommen – Grund für Mitarbeiter, ehrenamtliche Helfer, Patienten und deren Angehörige, das Jubiläum mit Gottesdiensten in den vier Stadtteilen zu feiern. Der erste findet am Sonntag, 23. September, um 10.00 Uhr in St. Josef in Grombühl statt. Ein Empfang schließt sich an.

Als Schwester Matthia Menzinger 1987 mit der Leitung der gerade gegründeten Sozialstation beauftragt wurde, waren in der Einrichtung sechs Mitarbeiter aktiv. Die heute über 40 Angestellten haben alle Hände voll zu tun, Entlastung ist nicht in Sicht. Burkhard Halbig, der die Sozialstation seit 2002 leitet, beobachtet, dass der Bedarf langsam, aber stetig steigt. Zu schaffen mache der Station unter anderem der Fachkräftemangel, der dem Personal viele Überstunden abverlange. Mittlerweile komme es sogar in der Region Mainfranken dazu. dass Pflegedienste Patienten ablehnen, weil sie nicht genügend Personal haben. Pflegeberufe hätten nur eine sehr schwache Lobby, kritisiert Halbig. Dazu komme der Druck durch den Gesetzgeber und die Kassen – Stichwort Minutenpflege. Sozialstationen würden gezwungen, ihre Pflegeangebote dem so genannten „Kunden“ nach Zeit zu „verkaufen“ – für Halbig eine „erbärmliche Entwicklung“.

Mit Sorge beobachten Halbig und seine Mitarbeiter auch die Altersarmut. Sie werde vor allem in den Stadtteilen Grombühl und Lindleinsmühle immer stärker spürbar, weil dort viele alleinstehende Menschen mit geringen Einkünften lebten. Immer mehr Patienten seien auf Mitfinanzierung durch den Sozialhilfeträger angewiesen.

Umso höher schätzt Halbig den Wert der Caritassozialstationen. Die enge Verbindung zu den Kirchengemeinden und die Vernetzung der vielen von der Caritas angebotenen Leistungen hätten sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des öffentlichen Lebens gemacht, ist er überzeugt. Dafür spreche auch das Leitbild der Stationen: Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, Probleme zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um ein Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Dabei werde ehrenamtliches Engagement in den bestehenden Nachbarschaftshilfen oder Besuchsdiensten immer wichtiger.

Hinweis: Weitere Gottesdienste mit anschließenden Feiern finden statt an den Sonntagen 14. Oktober, 10.00 Uhr, in Versbach-St. Jakobus, 21. Oktober, 10.30 Uhr, Oberdürrbach-St. Josef und am 4. November, 10.00 Uhr, Lindleinsmühle-St. Albert.

Elke Blüml

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