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Würzburg. Ihr Verhalten war vorbildlich: Ohne Ansehen der Person half die Heilige Elisabeth Menschen in Not. „Das macht sie mir zu einer sehr sympathischen Heiligen“, so Manfred Zechmeister beim Elisabethtag des Caritas-Kreisverbandes am Montag. Mehr als 60 der vielen Ehrenamtlichen der Caritas waren gekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und sich im Altenbetreuungszentrum (ABZ) bei Kaffee und Kuchen über ihre Erlebnisse als Freiwillige auszutauschen.

In einer Zeit, in der viele Menschen auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, ist es schön, zu sehen, das es doch noch zahlreiche Männer und Frauen gibt, die sich, wie die Heilige Elisabeth, für andere engagieren, findet Zechmeister. „Ich selbst bin durch Zufall zum Ehrenamt des Pfarrhelfers in der Pfarrei St. Elisabeth gekommen“, berichtete der 79 Jahre alte Gymnasiallehrer. Er übernahm das Amt von seiner Frau, nachdem diese erkrankt war. Vor zehn Jahren begann er, von Haus zu Haus zu gehen und für die Caritas zu sammeln: „Parallel pflegte ich meine Frau.“ Zechmeister sang auch im Kirchenchor, außerdem hielt er mehrmals Vorträge über die Heilige Elisabeth.

Mit einem nicht einmal Zweijährigen sowie drei größeren Kindern stand Coletta Egger plötzlich da, als ihr Mann starb: „Er wurde gerade einmal 41 Jahre alt.“ Eine harte Zeit begann, das Geld war knapp. Die heute 89 Jahre alte Seniorin kennt also Not. Von daher ist es für sie selbstverständlich, anderen Menschen zu helfen. 40 Jahre lang war sie als Pfarrhelferin tätig. Nach einer Knieoperation musste sie ihr Engagement vor drei Jahren aufgeben. Heute erinnert sie sich gern an das, was sie erlebt hatte, als sie von Haus zu Haus ging, um für die Caritas zu sammeln: „Viele wollten, dass man kurz zu ihnen hineinschaut und erzählt, was es Neues in der Pfarrei gibt.“

Auch Theresia Pfeuffer könnte ein dickes Buch mit Geschichten aufblättern – hätte sie nur festgehalten, was sie alles erlebt hat. 17 Jahre lang war die heute 78-Jährige als Grüne Dame tätig. Sie ging in die Urologie der Universitätsklinik, um Männer und Frauen, die, vor allem bei einer Krebserkrankung, oft wochenlang im Krankenhaus zubringen mussten, zu trösten. „Viele hatten das Bedürfnis, ihren Kummer einmal herauszulassen“, berichtete Pfeuffer. Nebenbei kochte sie 25 Jahre im Altenbetreuungszentrum lang sonntags für Senioren. 30 Jahre lang sammelte sie als Pfarrhelferin für die Caritas, trug Pfarrbriefe aus und besuchte neu Hinzugezogene.

Ohne viel Aufhebens setzt sich auch Helga Förster seit 36 Jahren für die Caritas und die Pfarrei Heiligkreuz ein. Sie sammelt für den Wohlfahrtsverband und engagiert sich im ABZ. Hier gibt es das sogenannte Nähkästchen; „Da bringen die Schwestern von der Sozialstation ihre Kittel hin, wenn etwas zu nähen ist.“ Und die Beschäftigten des ABZ liefern ihre reparaturbedürftige Arbeitskleidung ab. Oft fehlen Knöpfe oder Schlitze sind ausgerissen. Zweimal im Monat flickt die gelernte Schneiderin die Sachen. Manchmal bringt auch jemand aus der Pfarrei ein kaputtes Kleidungsstück vorbei. Das repariert Pfeuffer ebenfalls - gegen eine Spende für das ABZ.

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