Anders ist es, wenn das Gehirn nachhaltig an Erinnerungsvermögen einbüßt, dement wird. Als Demenz bezeichnet man alle Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientieren einhergehen. Die Symptome reichen von Vergessen von Namen bis Nichterkennen von Freunden und Angehörigen. Die Betroffenen verlieren zunehmend ihre Alltagskompetenzen und ändern auch ihre Verhaltensweisen. Sie werden unruhig, manchmal aggressiv oder misstrauisch, nicht selten auch depressiv. Die Konsequenz ist, dass die Erkrankten zunehmend auf die Unterstützung und Betreuung durch ihre Angehörigen angewiesen sind.
Mit der zunehmenden Demenz eines lieben Menschen konfrontiert sind Angehörige und Freunde oft überfordert. Mit dem Ziel, Unterstützungsangebote im häuslichen Bereich und Helferkreise auszubauen, bietet Jutta Hackel, Diplom-Sozialpädagogin und gerontopsychiatrische Fachkraft vom O/KCV eine spezielle Schulung für Alltagsbegleiter an. Diese sind bereit, regelmäßig mit einem Zeitbudget von bis zu sechs Stunden wöchentlich ältere Menschen mit psychischen und dementiellen Problemen in deren häuslicher Umgebung stundenweise zu begleiten und zu betreuen. Die Einsätze von Alltagsbegleitern können meist über die Pflegeversicherung finanziert werden.
Nach der Vorstellung verschiedener Formen von Demenz, Depressionen und anderer Krankheitsbilder war das zentrale Thema der 40 Unterrichtseinheiten umfassenden Schulung der Umgang und die Beschäftigungsmöglichkeiten mit Betroffenen.
Zwölf Frauen und ein Mann, die sich in unterschiedlichen Kontexten, z.B. in Sozialstationen, in der Betreuung und Begleitung von demenzkranken Menschen engagieren, erhielten nach der Schulung zum Alltagsbegleiter durch den O/KCV von Seminarleiterin Jutta Hackel und Geschäftsführer Stefan Weber nun ihre Zertifikate. „Hätte ich die Kenntnisse, die mir in der Schulung vermittelt wurden bereits gehabt, als ich meinen dementen Vater pflegte, wäre manches für mich leichter gewesen“, resümiert Carola S. am Ende der Schulung.