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Caritasverband bildete Alltagsbegleiter zur Betreuung von demenzkranken Menschen für die Stadt und den Landkreis aus

„Ich pflege meine an Demenz erkrankte Mutter seit mehreren Jahren. Jeden Tag bemühe ich mich 24 Stunden für sie da zu sein, ohne dabei die noch nebenbei zu erledigenden Alltagspflichten und meine eigene Familie zu vernachlässigen. Oft stoße ich bei diesem 24 Stunden-Job an meine eigenen Grenzen.“, so äußerte sich eine pflegende Angehörige in einem Beratungsgespräch gegenüber einer Pflegekraft der Caritas-Sozialstation St. Totnan am Heuchelhof.

Seit 2008 ermöglicht es das Pflegeweiterentwicklungsgesetz eben solche pflegenden Angehörigen in ihren Alltags- und Betreuungsaufgaben zu entlasten. Der Caritasverband der Stadt und des Landkreises Würzburg e.V. bildet in diesem Zusammenhang Alltagsbegleiter in einer speziell dafür vorgesehenen Schulung aus. Mittlerweile unterstützen insgesamt 25 durch die Caritas Würzburg geschulte Alltagsbegleiter Menschen, die mit einer eingeschränkter Alltagskompetenz im Einzugsgebiet des Caritasverbandes leben.

Am Donnerstag, den 22.04.2010 konnten im ABZ Heiligkreuz in der Zellerau 16 weitere Alltagsbegleiter ihre Ausbildungszertifikate in einem feierlichen Rahmen entgegen nehmen. Matthias Fenger, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. lobte das bürgerschaftliche Engagement, als „einen Akt der Nächstenliebe“. Er bedankte sich bei den angehenden Helfern für ihre Unterstützung in einem anspruchsvollen und interessanten Aufgabengebiet.

Eine Schulung für Alltagsbegleiter wurde in diesem Rahmen zum dritten mal durch die Caritas Würzburg durchgeführt. Diesmal wurden erstmalig überwiegend Alltagsbegleiter geschult, die zukünftig durch die Caritas Sozialstationen in Aub, Veitshöchheim, Fährbrück und Greußenheim im Landkreis der Stadt Würzburg eingesetzt werden sollen.

Während der Schulung zum Alltagsbegleiter wurden sie auf die zukünftigen helfenden Einsätze vorbereitet. Inhaltliche Schwerpunkte lagen dabei auf folgenden Themengebieten: Kommunikation mit in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkten Menschen, Biographiearbeit und Beschäftigungsmöglichkeiten insbesondere für demenzerkrankte Menschen. Im Schulungsverlauf wurden aufkommende Fragen durch die Schulungsleiterin und gerontopsychiatrische Fachkraft Frau Jutta Hackel beantwortet. Am Ende der Schulung meint eine Teilnehmerin: „Für mich war es natürlich wichtig ein paar fachliche Grundlagen und Kenntnisse zum Thema Demenz vermittelt zu bekommen, doch mindestens ebenso bedeutsam war für mich der gegenseitige Austausch und die Gespräche in der Gruppe. Ich habe dadurch sehr viel Neues gelernt.“

Die eingangs zitierte Situation pflegender Angehöriger griff eine Kursteilnehmerin während der abschließenden Reflexionsrunde am letzten Schulungstag auf, indem sie sagte: „Ich fühle mich durch die Schulung auf meine zukünftige ehrenamtliche Aufgabe sehr gut vorbereitet. Ich freue mich darauf, mich sozial zu engagieren und neue Menschen kennen zu lernen. Vielleicht kann ich zudem mit meiner Tätigkeit pflegenden Angehörigen ein wenig Zeit für sich selbst schenken.“

 

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